11.01.2021 | Märkte

Bewertung von Bitcoin

In einer kurzen Analyse hat JPMorgan die Bepreisung von Bitcoin anhand zweier Bewertungsmetriken untersucht. Zum einen wird die Kryptowährung mit Gold verglichen, zum anderen der Preis in Relation zu den Mining-Kosten betrachtet. Der Gold-Bezug wird durch die postulierte Funktion beider Assets als alternative Währung hergeleitet. Aufgrund der Tatsache, dass technikaffinere Millennials zunehmend größere Teile der Investorenbasis ausmachen, dürfte die Nachfrage nach „digitalem Gold“ in Relation zu traditionellem Gold steigen. Derzeit ist das in Gold investierte Volumen mit 2,7 Billionen US-Dollar zwar um den Faktor 4,6 größer als die Marktkapitalisierung von Bitcoin, jedoch ist auch die Volatilität der Kryptowährung je nach Berechnungsgrundlage mehr als viermal so hoch. Wird folglich der Risikobeitrag bzw. das Risikokapital betrachtet, hat Bitcoin bereits die Größenordnung von Gold erreicht, so dass kein wesentlicher Spielraum für nachhaltige Preissteigerungen bestehen.

Die zweite Bewertungsmöglichkeit leitet sich über die Mining-Kosten relativ zum aktuellen Marktpreis her. Derzeit wurden bereits rund 18 Mio. der maximal möglichen 21 Mio. erstellt. Folglich sinkt der Einfluss der Mining-Kosten auf den Preis, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war. Stattdessen wird eher der Preis die Mining-Kosten beeinflussen. Angesichts der Tatsache, dass der Preis von Bitcoin um mehr als den Faktor 3 über den Herstellungskosten liegt, dürfte die Mining-Aktivität zunehmen und damit auch die Produktionskosten. Ein Teil der Konvergenz von Marktpreis und Herstellungskosten könnte allerdings auch zu einer Preisreduzierung führen. Auch von dieser Seite ist die Bewertung derzeit folglich ambitioniert.


Quellen: JPMorgan, Bitinfocharts.com

Weitere, Faktoren sind kurzfristige Trader, institutionelle Investoren und ihre regulatorischen Einschränkungen sowie die Engagements von Retail-Anlegern.


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