Auswirkungen von Divestments
Die Ankündigung von Blackrock, aus Anlagen in Kohleunternehmen auszusteigen, hat bei den betroffenen Unternehmen zu einer Kursverringerung geführt, zeigt ein Researchpaper von Alexander Bassen und Daniel Buchholz von der Universität Hamburg sowie Thomas Kaspereit von der University of Luxemburg. Blackrock hat Anfang 2020 angekündigt, binnen Jahresfrist Investments in Produzenten von (Kraftwerks-)Kohle zu beenden. Basierend auf einer Event Study wurden die Auswirkungen auf die Unternehmen und BlackRock selbst in den Tagen um die Ankündigung herum analysiert. Die Divestment-Ankündigung hat bei einem Großteil der Kohle-Unternehmen keine signifikanten Auswirkungen auf die Kursentwicklung gehabt. Lediglich bei einem kleinen Sub-Sample mit besonders hohem Anteil von Kohleförderung am Umsatz konnte eine signifikant negative abnormale Rendite (AAR) nachgewiesen werden. Besonders betroffen waren hiervon US-Unternehmen, bei denen am Tag nach der Ankündigung eine abnormale Rendite von -2,3 % anfiel.
Quelle: Bassen, Kaspereit, Buchholz, 2020
Weiterhin haben die Autoren untersucht, ob diese Entscheidung für BlackRock mit einer Wertsteigerung einherging. Am Tag nach der Ankündigung verzeichnete das Unternehmen eine abnormale Rendite von 2,2 %; die Marktakteure sind also davon ausgegangen, dass die Entscheidung zu einer Wertsteigerung von BlackRock führt. Zuletzt wurde geprüft, ob bereits in der Zeit vor der Ankündigung das Engagement durch BlackRock in den Kohle-Unternehmen reduziert wurde. Die Änderungen der gehaltenen Aktienanzahl durch BlackRock ist in den Monaten vor der Ankündigung für die meisten Kohle-Unternehmen insignifikant. Beim Sub-Sample mit besonders hohem Kohle-Anteil konnte allerdings bereits im Quartal vor der Ankündigung eine signifikante Reduzierung der gehaltenen Aktien beobachtet werden.
Quelle: Bassen, Kaspereit, Buchholz, 2020
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