30.03.2020 | Research

Alternative Momentum-Ansätze

Momentum-Strategien sind anfällig hinsichtlich extremer Tail-Risiken. Matthias Hanauer und Steffen Windmüller von der TU München untersuchen in einem Researchpaper drei alternative Momentum-Ansätze, die diese Extremrisiken vermeiden sollen: Idiosynkratisches Momentum (iMOM) basiert auf den einzeltitelspezifischen Return-Komponenten. Konstante Volatilitäts-Skalierung der Momentum-Strategie (cvol) berücksichtigt die positive Autokorrelation der Momentum-Volatilität sowie die negative Korrelation der Volatilität mit künftigen Renditen. Die dritte Strategie, dynamische Skalierung (dyn), bezieht zusätzlich die erwartete Rendite ein und skaliert somit nach erwarteter Sharpe Ratio. Die Autoren verwenden Daten für Aktien aus 49 Aktienmärkten für den Zeitraum 1926 bis 2017 (Märkte außerhalb der USA mit kürzerer Historie).

Alle drei Strategien konnten eine deutlich höhere Sharpe Ratio als der Klassische Momentum-Ansatz erreichen. Auch die höheren Momente der Verteilung und der Maximum Drawdown fielen günstiger aus. Im Vergleich zeigt iMOM die höchste Sharpe Ratio und die größte Minderung des Maximalverlustes. Dies gilt sowohl für das US-Sample mit langem Zeitraum als auch für das globale Sample. In einem Modellvergleichstest, der auch andere Faktoren berücksichtigt, schneidet ebenfalls iMOM am besten ab.


Quelle: Hanauer, Windmüller, 2019

Alle untersuchten Momentum-Ansätze weisen einen höheren Turnover als die klassische Momentum-Strategie auf. Angesichts der besseren Performances sollten allerdings alle drei Ansätze auch nach Kosten noch eine Outperformance erzielen können. Mangels hinreichender Daten-Historien konnte dies allerdings nur für die USA geprüft werden.


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